Video-Dauer: 6:43
Bevor mit dem Anti-Jagd-Training begonnen werden kann, müssen einige Hintergrundinformationen über dieses Verhalten vermittelt werden. Denn erst, wenn der Mensch das Jagdverhalten des Hundes versteht, kann effektiv dagegen an gearbeitet werden.
Vorbereitung:
Ausführung:
Verhaltensmuster erkennen
Das Jagdverhalten setzt sich aus verschiedenen einzelnen Verhaltensweisen zusammen, die immer in gleicher Reihenfolge auftreten, weshalb sie gemeinsam ein Verhaltensmuster bilden.
- Der Hund ortet seine Beute (Sehen, Riechen, Hören).
- Der Hund fixiert seine Beute (meist mit den Augen).
- Der Hund schleicht sich an.
- Der Hund hetzt die Beute.
- Er packt die Beute.
- Der Hund tötet seine Beute.
In diesen ersten drei Verhaltensstufen kann der Hund noch korrigiert werden. Im besten Fall interveniert der Mensch bereits bei Stufe 1. Damit also das Jagdverhalten unterbrochen werden kann, muss zunächst der Mensch den Blick für die ersten drei Stufen dieses Verhaltensmusters (Orten, Fixieren, Anschleichen) schulen, bevor das Training mit dem Hund beginnen kann. Hierfür beobachtet man am besten den eigenen Hund intensiv, um die individuelle Ausprägung dieser Verhaltensweisen zu kennen.
Level 1 Bevor gegen das Jagdverhalten gearbeitet werden kann, muss der Hund zunächst an Geschirr und Schleppleine gewöhnt werden.Als Belohnung bietet sich Spielzeug oder Futter an. Welche Belohnung gewählt wird, ist stark abhängig von den Vorlieben des Hundes. Wichtig ist, dass das Spielzeug oder Futter ausschließlich für das Anti-Jagd-Training reserviert ist!
Level 3 Nun muss auch ein Signal etabliert werden, wofür der Hund mit der besonderen Belohnung belohnt werden kann.Was der Mensch sagt, ist ziemlich egal.
Das Kommando sollte….
Wurde sich ein Kommando überlegt, beginnt das Training.
- Das Mensch-Hund-Team begibt sich an einen ablenkungsarmen Ort.
- Der Hund trägt das Brustgeschirr, an dem die Schleppleine befestigt ist.
- Sobald der Hund zu seinem Menschen guckt, ertönt das Kommando und der Hund wird belohnt.
Der Hund bleibt auch jetzt noch an Geschirr und Schleppleine!
Funktioniert auch dies gut, kann damit begonnen werden, dass die Belohnung langsam weniger wird. Allerdings sollte man dennoch bei einer Belohnungsrate von 50% bleiben, also jedes zweite Mal belohnen, um das Verhalten zu festigen und stabil zu halten.
Ein Beispiel in Bildern:
Übungsplan:
Tag | Übung |
individuell | Übe die ersten drei Stufen des Jagdverhaltens zu erkennen |
individuell | Training, Level 1: Gewöhne deinen Hund an Geschirr & Schleppleine |
individuell | Training, Level 2: Finde heraus, welche Belohnung am reizvollsten für deinen Hund ist |
mehrer Monate (!) | Training, Level 3: Etabliere ein besonderes Rückruf-Signal |
individuell | Training, Level 4: Bringe deinen Hund in Situationen, in denen er tatsächlich Jagdverhalten zeigen würde |
Fortschritt im Aufbaukurs: