9 – Leinenaggression

Video-Dauer: 2:41

Bevor begonnen werden kann, gegen die Leinenaggression zu arbeiten, muss genau festgestellt werden, was der Auslöser für dieses Verhalten ist. Auslöser können Menschen, andere Hunde aber auch Gegenstände sein. Eine genaue Bestimmung des Auslösers/der Auslöser ermöglicht erst ein gutes Anti-Leinenaggressionstraining.

Vorbereitung:

Ziel:
Der Hund zeigt keinerlei Aggressionen mehr an der Leine und kann ruhig an dem Auslöser vorbeilaufen.
Voraussetzungen:
Kommando „Sitz“
Hilfsmittel:
Leckerli, ggf. Maulkorb

Ausführung:

Auslöser bestimmen Der Auslöser der Aggressionen muss genau bestimmt werden. Betrifft es Menschen? Kleine, Große, Männer, Frauen, in dunkler Kleidung etc.? Betrifft es andere Hunde? Alle Hunde? Nur eine bestimmte Rasse? Ein bestimmtes Merkmal (z.B. eine spitze Schnauze)? Rüden/Hündinnen/kastrierte Hunde? Oder betrifft es Gegenstände wie zum Beispiel Fahrräder, Autos oder Ähnliches? Erst wenn der Auslöser genau definiert ist, kann das Training beginnen.

Level 1 Zunächst wird damit begonnen, dass der Hund auf dem Gassi-Gang (ohne Ablenkung, ohne den spezifischen Auslöser) öfters dem Kommando „Sitz“ folgt. Dies kann ruhig alle paar Meter passieren, oder eben dann, wenn es passt.

Wieso wird das gemacht?
Das regelmäßige Ausführen des Kommandos „Sitz“ ist die Grundlage für ein Training gegen die Leinenaggression. So wird der Hund in seinem momentanen Tun unterbrochen und muss sich auf etwas Anderes, also dem Ausführen des Kommandos, konzentrieren.
Level 2 Nun beginnt das Training, in dem der Hund mit dem spezifischen Auslöser konfrontiert wird.

  1. Zu Beginn ist der Auslöser sehr weit entfernt. So fällt es dem Hund leichter, seinen ersten Impuls zu unterdrücken.
  2. Kommando „Sitz“, welches der Hund sofort ausführen soll.
  3. Hat der Hund das Kommando ordentlich und ohne Aggressionen ausgeführt, wird er mit Leckerlis belohnt.
  4. Die Übung wird solange auf dieser Distanz wiederholt, bis der Hund sie sicher beherrscht.
Die richtige Entfernung
Die Entfernung ist dann richtig gewählt, wenn der Hund das Kommando „Sitz“ leicht ausführen kann, ohne dabei Aggressionen zu zeigen.
Level 3 Der nächste Schritt ist, dass sich die Distanz zum spezifischen Auslöser langsam verringert. Erfahrungsgemäß werden hierfür mehrere Monate benötigt. Der Ablauf bleibt derselbe. Das Ziel ist, dass der Auslöser an dem sitzenden Hund vorbeilaufen kann.

Level 4 Sobald der Auslöser an dem Hund vorbeigehen kann und der Hund dabei keinerlei Aggressionen zeigt, beginnt man damit, den Hund im Gehen zu belohnen. Das heißt: Nicht nur der Auslöser befindet sich in Bewegung, sondern auch der Hund.
Mit dem Belohnen sollte schon ein paar Meter vor dem Auslöser anfangen werden und nicht erst, wenn dieser auf gleicher Höhe mit dem Mensch-Hund-Team ist. Ist die Begegnung vorüber, wird das Belohnen beendet.
Diese Variante kann gern dauerhaft durchgeführt werden, um die Belohnung und damit das Verhalten stabil zu halten.

Hoher Schwierigkeitsgrad
Da der Hund nun selbst in Bewegung ist, ist das Erregungspotential höher als im Sitzen. Je nachdem wie aggressiv der Hund auf den Auslöser reagiert, kann es sinnvoll sein, für die ersten Male einen Maulkorb anzulegen. Gerade auch, wenn sich der Besitzer selbst nicht sicher ist, wie der Hund reagieren wird, wenn alles in Bewegung ist.

Ein Beispiel in Bildern:

Übungsplan:

Einheiten pro Tag:
So oft es sich anbietet
Wiederholungen pro Einheit:
So oft es sich anbietet
Trainingsplan:
TagÜbung
1 – 10Level 1: Lasse deinen Hund das Kommando „Sitz“ mehrfach auf jedem Gassi-Gang ausüben
individuellLevel 2: Beginne, den Hund auf dem Gassi-Gang mit dem Auslöser zu konfrontieren (große Distanz!)
individuellLevel 3: Verringere nach und nach die Distanz zum Auslöser
individuellLevel 4: Beginne, deinen Hund im Gehen zu belohnen

Fortschritt im Aufbaukurs:

60 %